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Das Ego und der Widerstand

  • susannejakobi
  • 1. Juli
  • 3 Min. Lesezeit

Und immer wieder stelle ich mir die gleiche Frage nach dem Warum. Aber ich bekomme keine Antwort, oder Antworten, die ich nicht hören will oder die mich nicht zufriedenstellen. Ich lehne sie ab, Widerstand.

Vielleicht ist ja nach dem Warum zu fragen der falsche Weg… Und so wende ich mich dem inneren Vorgang zu, was da eigentlich genau abläuft. Ich möchte es euch erzählen:

 

Mein Ego (nein, das ist nicht die richtige Antwort, sie muss so und so sein, damit ich sie akzeptieren kann) kämpft gegen die Realität (das was IST).

Und das erzeugt die eine oder andere Form von Schmerz. Wut, Trauer, Widerstand, Verzweiflung, whatever.

Ist das der Urkampf im Menschen? Ego versus Realität oder umgekehrt?

Die Gefühle zu einer Situation lösen das Ego aus etwas zu wollen oder nicht zu wollen, aka verfolgen.

Aber die Realität lässt das nicht oder nicht ganz oder nur anders zu. Sie ist nicht so wie wir es wollen.

 

Gelöst werden kann dieser Konflikt nur durch Hingabe, Verzeihen, Demut. Aber wer kann das schon, wenn das Ego etwas will? Ich jedenfalls nicht.

Das Ego muss weg, die Gefühle gefühlt und die Situation gänzlich angenommen werden.

Erst dann kann es weitergehen.

 

Wie lange der vorhergehende Kampf andauert hängt von vielen Faktoren ab: Wie ausgeprägt ist das Ego? Wie lange hält es durch? Wie kampffähig bin ich? Bin ich bereit zur Selbstreflektion oder weise ich jegliche Verantwortung von mir weg?

All das ist anstrengend, es ist ja ein Kampf! Die Energie, die in diesem Kämpfen gebunden ist, kann nicht für anderes eingesetzt werden. Und wir wundern uns, dass wir feststecken oder uns nicht konzentrieren können beim Arbeiten, oder bei einem Projekt nicht weiterkommen…

Ich wundere mich gar nicht mehr. Je mehr Kampfsituationen (und es können ja einige Situationen gleichzeitig sein, die einen beschäftigen), desto weniger ist konstruktive Energie für anderes verfügbar.

 

Aber diese Energie kann wieder freigesetzt werden.

Dazu muss das Ego auf den Spielrand gebracht werden. Ich schreibe beim Ego ‚muss‘ im Zusammenhang, da das Ego sich nicht kampflos abstellen lassen wird. Sei versichert.

Das ist der eigentliche Läuterungsprozess. Nicht die Hingabe, das Verzeihen, die Demut, nein, das Beiseiteschieben des Egos.

Meine Güte, ist das schwer. Jedenfalls bei meinem Ego. Wie das bei Euren so ist, weiß ich ja nicht. Und manchmal langwierig…

Steht es aber dann an der Seitenlinie kann es sich dort recht schnell akklimatisieren und zurechtfinden. Das Ego ist ja schließlich nicht dumm. Macht halt sein Ding dort weiter oder wartet bis es wieder gerufen wird.

Jedenfalls ist es nicht mehr im Weg und die Realität kann ohne Widerstand angenommen werden.

 

„Wenn ich nicht mit dem Moment übereinstimme, das JETZT so wie ich bin nicht annehme, dann lebe ich ein falsches Leben. Das falsche Selbst.“ – Eckart Tolle

 

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Ich beschreibe das als komplett inneren Vorgang. Es ist ein Kampf der in mir oder in einem Menschen stattfindet, ohne Beteiligung von Außen. Ich bin tief überzeugt, dass wenn wir diese Situationen in uns befrieden und daraus lernen für die nächste sich bietende Gelegenheit, dass wir zu einer harmonischeren Gesamtsituation beitragen, harmonischer als sie sich jetzt präsentiert.

Es ist mein Beitrag und/oder Bestreben zu beschreiben wie es bei mir abläuft, meine daraus gewonnenen Erkenntnisse abzugleichen mit der gelernten Literatur und dadurch vielleicht jemanden zu motivieren auch ein bisschen genauer in sich hinein zu sehen. Und wenn es nur ein Mensch ist, der sich inspirieren lässt, dann war‘s mir das wert.

 

Vielleicht denkst du an Begleitung bei deiner Transformation? Dann melde dich bitte bei mir.

 

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Definition Läuterungsprozess:

Ein Läuterungsprozess ist in den meisten Fällen das Entfernen von Unerwünschtem (Verunreinigungen, Fehler, negative Eigenschaften), um einen verbesserten, reineren oder idealen Zustand zu erreichen.

Läuterung kann nicht nur in materiellen Prozessen stattfinden, sondern auch auf einer tiefen, persönlichen und transformativen Ebene wirken. Es ist ein Prozess, der oft Schmerz oder Unbehagen mit sich bringt, aber zu innerem Frieden und Wachstum führt.

 
 
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